Gelebtes Brauchtum - Wolfauslasser und Goißlschnalzer an der Realschule
Rund um Martini ist für viele Realschülerinnen und -schüler eine besonders spannende und anstrengende Zeit. Viele von ihnen sind in ihren Heimatorten als Wolfauslasser und Goißlschnalzer unterwegs.
Traditionell hält dieses Brauchtum auch in der Realschule Einzug. Am Martinitag, den 11.11. versammelten sich die Schüler auf dem Pausenhof und Hausmeister und Traditionsbeauftragter Max Kreuzer ließ den eigens zusammengestellten Realschulwolf aufmarschieren. Unter dem Kommando von Hiaterin Annie Wenzl aus der 5ten Klasse zeigten die 13 Wolfauslasser ihr Können. Auch der traditionelle Spruch, diesmal die Version aus Bernried, durfte natürlich nicht fehlen.
Max Kreuzer erläuterte den gebannt lauschenden Lehrern und Schülern den Brauch des Wolfauslassens und dessen Wurzeln. Er stammt aus einer Zeit, als Kinder und Jugendliche das Vieh der Bauern auf die Schachten hinaufgeleitet hatten, um es dort über die Sommermonate zu hüten. Spätestens an Martini kehrten sie wieder zurück und machten lautstark auf ihre harte Arbeit und den ausständigen Lohn aufmerksam.
Im Anschluss zeigten vier Goißlschnalzergruppen ihr Können. Zu zweit oder zu viert ließen sie es ordentlich knallen. Laut Kreuzer besteht die Kunst darin, zusammen einen bestimmten Rhythmus zu finden und den möglichst lange aufrecht zu erhalten. Das Schnalzen erfordert neben Kraft, Technik und Geschicklichkeit auch einiges an Durchhaltevermögen.
Schüler und Lehrer zollten den 16 Jungs und Mädels großen Respekt und Bewunderung für die Darbietungen. Mit viel Applaus und Lob wurden sie verabschiedet. Bei ihnen ging es dann zurück in ihre Heimatorte – denn dort ging es gleich weiter für die Wolfauslasser und Goißlschnalzer.